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DR
Rus
Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte : Roman
Rushdie, Salman, 2015Gemeindebücherei Heiligenbrunn | |
Verfügbar | Ja (1) |
Exemplare gesamt | 1 |
Exemplare verliehen | 0 |
Reservierungen | 0Reservieren |
Medienart | Buch |
ISBN | 978-3-570-10274-9 |
Verfasser | Rushdie, Salman |
Beteiligte Personen | Ruschmeier, Sigrid |
Systematik | DR - Romane, Erzählungen und Novellen |
Schlagworte | Liebesgeschichte, Komisch, Glaubenskampf, Märchenwelten, Unvernunft-Vernunft, Mythologie |
Verlag | C. Bertelsmann |
Ort | München |
Jahr | 2015 |
Umfang | 379 S. |
Altersbeschränkung | keine |
Sprache | deutsch |
Verfasserangabe | Salman Rushdie. Sigrid Ruschmeier |
Annotation | Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Monika Roth; Versuch eines modernen "Tausend und eine Nacht" mit philosophischem Background. (DR) Der Buchtitel "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte" ist für Salman Rushdies neuesten Roman Programm. Diese Zeitdauer lässt sich auch in "Tausend und eine Nacht" umrechnen und die Anspielung an die berühmte Märchensammlung ist vom Autor beabsichtigt. Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte ist ein Zeitmaß, das im Roman über Jahrhunderte hinweg eine Rolle spielt. Diesen Zeitraum verbringt der arabische Philosoph und Arzt Ibn Ruschd, ein Kurzname für den im Westen als Averroes bekannten islamischen Aristotelesgelehrten, im ehemals jüdischen andalusischen Dorf Lucena in der Verbannung wegen Häresie mit Dunia (übersetzt "Welt"), einer als jüdisches Mädchen verkleideten Dschinnya, also eines weiblichen Dschinns, und zeugt mit ihr eine Vielzahl an Nachkommen mit dem untrüglichen Kennzeichen angewachsener Ohrläppchen. Mehr als achthundert Jahre später erwacht der inzwischen schon längst verweste Ibn Ruschd zu einem postmortalen Streitgespräch mit seinem lebenslangen akademischen Feind, dem islamischen Philosophen und Theologen Ghazali. Der Konflikt der beiden Geistesriesen als Kampf zwischen Vernunft und Glaube entfacht einen gewaltigen Sturm, der die jahrhundertelang verschütteten Wege zwischen der Welt der Dschinn und unserer Welt des beginnenden 21. Jahrhunderts mit Fokus auf New York freilegt und in der Folge durch das Wirken der dunklen Dschinn Chaos verursacht. Rushdie illustriert dieses Chaos anhand vieler "Seltsamkeiten" wie dem Auftreten eines Babys, in dessen Gegenwart alle LügnerInnen Ausschläge bekommen etc. Dunia muss schließlich, um die Erde zu retten, ihre zahlreiche Nachkommenschaft mobilisieren, wobei sich nebenbei noch eine Liebesgeschichte entwickelt. Der Kampf zwischen Vernunft und Glaube, hellen und dunklen Dämonen wird bis zum dramatischen Showdown geführt. Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive von weiteren 1000 Jahren später in der Zukunft. Durch die verschiedenen Zeitebenen, die vielfältigen Protagonisten und das Ineinandergreifen unterschiedlicher Welten sowie die narrative Behandlung philosophischer und theologischer Grundfragen könnte dieser Roman für ungeübte LeserInnen zur Herausforderung werden. Ein Romanwerk, das auf erzählerischer Ebene nicht zuletzt durch satirische Einschübe fasziniert. Über die philosophische Grundlegung mit dem dahinter stehenden extrem dualistischen Weltbild (Vernunft oder Glaube, hell oder dunkel, moralisch hochstehende Atheisten oder fanatische Gottgläubige, ein strafender Gott oder gar keiner) und der wohl auch verkürzten Darstellung der historischen arabischen Gelehrten kann allerdings diskutiert werden. Als spannender Lesestoff mit Science-Fiction-Charakter dennoch sehr empfehlenswert. |
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