Annotation |
Rezension: Stockholm 1882: Als Signe das Kinderheim der Bibelfrauen verlässt, um als Magd in Stellung zu gehen, nimmt sie sich vor, nie etwas Unanständiges zu tun, egal wie arm sie auch sein würde. Alice, die sie wie eine Schwester liebt, ist da weniger skrupellos. Sie nimmt sich frech und selbstbewusst, was sie will. Denn so sehr sich Signe auch bemüht, im Armenmileu ihrer Zeit erweist es sich als unmöglich, von anständig verdientem Geld zu leben. Indem sich das Verhältnis zwischen Recht und Unrecht stets zu Ungunsten der sozial Schwachen kehrt, werden oberflächliche Moralvorstellungen massiv in Frage gestellt. Die detaillierte Zeitkritik erweist sich aus der intimen Perspektive zweier betroffener Mädchen als besonders brutal. Inmitten aller unbeschönigten Elemente gibt jedoch der sanfte Blickwinkel Signes, den der auktoriale Erzähler meistens einnimmt, der Erzählung auch etwas Warmes, Hoffnungsvolles *ag* Gabriele Grunt |