Topografie der Erinnerung : Essays

Pollack, Martin, 2016
Öffentliche Bücherei Ollersdorf
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7017-1648-7
Verfasser Pollack, Martin Wikipedia
Schlagworte Jahrhundert, Nationalsozialismus
Verlag Residenz-Verl.
Ort Salzburg ; Wien
Jahr 2016
Umfang 172 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Martin Pollack
Illustrationsang Ill.
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Jutta Kleedorfer;
Eine essayistische Bestandsaufnahme und topographische Dokumentation über Macht und Wert von zeitgeschichtlichen Erinnerungen und Bildern. (GE)
Der Autor und Übersetzer Martin Pollack gilt als renommierter Kenner der ost- wie mitteleuropäischen Geschichte. In diesem Buch erzählt er aufrüttelnd und berührend von der dunklen Seite seiner familiären Erblast aus nationalsozialistischer Vergangenheit, aber auch von Begegnungen mit Zeitzeugen, deren Erlebnisse, Beobachtungen und Erfahrungen vielfach nicht mit der offiziellen Geschichtsschreibung übereinstimmen und doch aus der Sicht von Opfern ein Stück Wirklichkeit und Wahrheit vermitteln von Krieg, Vertreibung und Rassismus.
Im Abschnitt 1 mit dem Titel "Erinnerung und Gedenken" setzt sich der Autor mit seinen frühen Erinnerungen an die nationalsozialistischen Großeltern und den Verbrechen seines Vaters auseinander. Er berichtet von Begegnungen in Österreich wie im zerfallenden Ostmitteleuropa, die als eindrucksvolle Beispiele von zeitgeschichtlicher "Aufarbeitung" gelesen werden können. Im 2. Abschnitt dominieren Texte zu "Bildern und Bildpolitiken", indem anhand von historischen Fotografien und Bildmaterial Mutmaßungen über die Lebensumstände und potenzielle Instrumentalisierung von Menschen angestellt und diese so zu spannenden zeitgeschichtlichen Momentaufnahmen werden. Der 3. Abschnitt trägt den Titel "Europäische Regionen" und beginnt mit Pollacks Rede zum Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung, befasst sich mit dem "Mythos Galizien" und den "Polnischen Lektionen" und schließt mit der Botschaft, dass "alles gesagt, ausgesprochen, niedergeschrieben werden muss, auch wenn es noch so schmerzlich sein mag, mit dem Ziel: den Anderen zu verstehen, ihn so zu akzeptieren, wie er ist, mit der ganzen Last seiner Geschichte." Eine facettenreiche zeitgeschichtliche Aufarbeitung mit aktueller Brisanz, brillant zu lesen und erschütternd zugleich.