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Biographische Erzählung über die burgenländische Lyrikerin Hertha Kräftner. (DR) "Ach, der Tod wird nach Pfeffer / und Majoran riechen, / weil er vorher im Laden beim Krämer saß, / der am silbrigen Schwanz / eines Salzherings erstickte." So endet ein Gedicht der burgenländischen Autorin Hertha Kräftner, geschrieben im Jahr 1951, kurz vor ihrem Freitod. Dine Petrik, ebenfalls Burgenländerin, ebenfalls Lyrikerin, stellt sich in ihrer biographischen Erzählung "Hügel nach der Flut" der Frage "Was geschah wirklich mit Hertha K.?" Ausgehend von einem Parisaufenthalt Kräftners, den diese in ihrem "Pariser Tagebuch" (1950) festgehalten hat, begibt sie sich auf die Spuren ihrer lange vergessenen Landsfrau. Ihr assoziativer Text - ein imaginärer Dialog mit der Frühverstorbenen, der sich immer wieder auf Zitate stützt - wirft in der Rückschau Schlaglichter auf eine von Lebensgier und Todessehnsucht geprägte Lebensgeschichte. Aus der räumlichen Distanz entsteht die Rekonstruktion einer persönlichen Lebenskrise, die immer auch das Österreich der Nachkriegszeit - vom Agieren der Besatzungsmächte im Burgenland und in Wien bis zum "sogenannten Kulturbetrieb" - widerspiegelt. Im Prosatext "Wenn ich mich getötet haben werde" skizziert Kräftner 1951 in ironischer Vorschau die Mutmaßungen derer, die ihren Tod "beurteilen" werden: Dine Petriks Erzählung - das sei ihr zugutegehalten - ist weniger eine Beurteilung als der Versuch einer Annäherung. - Die in einem lyrischen Duktus verfaßte und sprachlich oft maniriert wirkende Prosa Petriks erschließt sich der Leserin nur nach und nach. Die Geduld, die diese Erzählung einfordert, wird sich wohl nur für Hertha-Kräftner-Liebhaber/innen lohnen. - Für größere Bestände. *bn* Christiane Schnalzer |
