Der Wolf, die Ente & die Maus

Barnett, Mac, 2018
Gemeindebücherei Heiligenbrunn
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-314-10440-4
Verfasser Barnett, Mac Wikipedia
Beteiligte Personen Barnett, Mac Wikipedia
Beteiligte Personen Klassen, Jon Wikipedia
Beteiligte Personen Bodmer, Thomas Wikipedia
Systematik JD - Bilderbücher
Schlagworte Rettung, Im Bauch eines Wolfes, Jäger
Verlag NordSüd Verl.
Ort Zürich
Jahr 2018
Umfang [20] Bl.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2.Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe eine Geschichte von Mac Barnett. Mit Bildern 4e0 von Jon Klassen. Übers. von Thomas Bodmer
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Marlene Zöhrer;
Wer hätte das gedacht? Von einem Wolf verschlungen zu werden, ist nicht das Ende der Welt. Zumindest nicht in der großartigen Geschichte von Mac Barnett und Jon Klassen. Dann ist genau dieses nennen wir es: Malheur einer Maus Auftakt für ein außergewöhnliches Abenteuer. Eines, das so skurril wie philosophisch daherkommt und deutlich macht, dass wir öfter die Perspektive wechseln sollten. Wie Barnett und Klassen es hier vormachen, wenn sie die verschluckte Maus im Bauch des Wolfs auf eine Ente treffen lassen. Die hat sich dort häuslich eingerichtet und findet ihr Leben zwar ein wenig dunkel (Ich wünschte, dieser Bauch hätte ein, zwei Fenster), aber sonst ganz prächtig. Schließlich muss sie im Inneren des Wolfs keine Angst davor haben, von einem Wolf verschlungen zu werden, wie das draußen Tag für Tag der Fall war. Hier drin gibt es solche Sorgen nicht. Die Logik der Ente ist unschlagbar. Findet auch Maus und beschließt zu bleiben.
Mit der Einzugsparty der Maus, bei der die beiden frisch gebackenen WG-Bewohnerinnen eine flotte Sohle auf die Mageninnenwand legen, ist die Geschichte jedoch längst nicht vorbei. Sie nimmt, im Gegenteil, erneut eine kuriose Wendung: Dem Wolf wird von all der wilden Feierei in seinem Inneren gehörig schlecht. O weh! So schlecht, dass letztlich der Jäger ein leichtes Spiel hat Am Ende eines dramatischen Showdowns sind zwar alle quicklebendig, aber zumindest einer nicht ganz so glücklich mit seiner Situation: O weh! O weh!
Klingt verworren? Ist es aber ganz und gar nicht, lässt man sich auf die bestechende Logik und den umwerfenden Humor des Buches ein, in dem Barnett und Klassen erneut ihr Gespür für das Wesentliche unter Beweis stellen. Gerade die Reduktion von Bild und Text, der von Thomas Bodmer punktgenau ins Deutsche übertragen wurde, machen den Charme und das Potential der Geschichte aus und bieten Raum für Fragen, Gespräche und Gedankenspiele.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Gertie Wagerer;
Geschichte einer ungewöhnlichen Zweck-Gemeinschaft. (ab 5) (JD)
Ein Wolf frisst eine Maus. Diese entdeckt im Magen desselben eine Ente, die sich dort häuslich eingerichtet hat und die Welt draußen gar nicht vermisst. Warum? Weil sie hier keine Angst mehr haben muss vor dem Gefressen-Werden! Ja, sie schreit sogar dem an Magengrimmen leidenden Wolf zu, was er fressen müsse - nicht zu seiner Heilung, sondern, um ihr und dem neuen Mitbewohner ein frugales Mahl zu ermöglichen. Als der Jäger den Wolf erlegen möchte, stürzen ihm die beiden aus dem Rachen des Wolfes entgegen und vertreiben ihn erfolgreich. Zur "Belohnung" haben Maus und Ente einen Wunsch frei - und sie lassen sich wieder verschlucken.
Ein merkwürdiger Humor, Phantastisches, das zu nahe am realen Geschehen liegt und doch völlig davon abhebt, ein Buch mithin, dass dem betrachtenden Kind vermutlich viele Fragen liefert: Lebt ein gefressenes Tier im Magen des anderen einfach weiter? Ist es in Ordnung, wenn der Wolf leidet, bloß damit Ente und Maus ihr Vergnügen haben? Ist sichere Dunkelheit besser als Leben im Licht? Diktaturen haben immer Sicherheit versprochen, aber was war der Preis? Und die beiden kämpfen für den Wolf mit dem Schlachtruf: "Auf in den Kampf!" Ist die Bequemlichkeit (das Wieder-Gefressen-Werden) einem "selbstbestimmten", riskanten Leben wirklich vorzuziehen? Freundschaft zulasten eines Dritten, gelebter Egoismus zu zweit - funktioniert das im realen Leben auch so? Kein Selbständig-Werden, keine Emanzipation, sondern "Hotel Mama" als Ziel?
Diese Fragen mögen sehr philosophisch wirken, aber die Signale des Buches gehen meines Erachtens in diese Richtung.
Die großartigen Illustrationen in origineller Mischtechnik sind anregend und unterhaltsam, die Geschichte selbst zumindest fragwürdig.
Nur für sehr große Bestände zu empfehlen.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Was ist das für ein Wolf, der uns mit scheuem und gar nicht gefährlichem Blick vom Titelbild her ansieht? Vor ihm sitzen völlig furchtlos Ente und Maus. Das neue Bilderbuch von Mac Barnett und Jon Klassen wird uns noch mehrmals ins Staunen versetzen. Der Wolf erfüllt seine Pflicht und frisst die Maus. Sodann spielt sich die Geschichte im Wolfsbauch ab. Dort trifft Maus auf die Ente, die es sich in einer bestens eingerichteten Wohnung bereits heimelig und gemütlich gemacht hat. Ein Leben außerhalb des Wolfbauchs ist für sie nicht mehr vorstellbar. Doch wie immer kommt alles anders. Während die beiden kochen, essen, tanzen und ausgiebig feiern, bekommt Wolf schlimme Magenschmerzen. Sein Stöhnen ruft den Jäger aufs Parkett. Ein verfehlter Schuss aus dessen Gewehr bringt das gemütliche Beisammensein von Ente und Maus ordentlich ins Schwanken. Da hilft nur eins: "AUF IN DEN KAMPF!" Mit Kochtopf und Nudelsieb "behütet", fliegen die beiden aus dem Rachen des Wolfs und vertreiben den erschrockenen Jäger. Dass die Geschichte nicht so endet, verdanken wir der großen Kunstfertigkeit und den witzigen Ideen des Künstlerduos, die Ente und Maus glücklich zurück in den Wolfbauch befördern. Der aufs Wesentliche beschränkte Text überzeugt besonders durch die humorvollen Dialoge und wird bestens ergänzt durch die großteils erdfarbenen Illustrationen. Der Blick wird immer auf das Wesentliche fokussiert, kein Detail ist hier zu viel, kein Strich unüberlegt gesetzt. Es ist nahezu unglaublich, wie es Klassen gelingt, mit diesen wenigen Farben und Strichen so viel Plastizität, Stimmung und Bewegung auszudrücken. Ein Bilderbuch, das den Wolf nicht nur von einer anderen Seite zeigt, sondern vor allem zum Überlegen, Hinterfragen, Schmunzeln und Philosophieren anregt.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Eine Maus und eine Ente, die beide vom gefräßigen Wolf verschlungen wurden, treffen sich in seinem Bauch. Fehlt dir die Welt da draußen?, fragt die eine die andere. Kein bisschen!, kommt bestimmt zurück. Also machen es sich beide so richtig gemütlich, mit gedeckter Tafel, Kerzenlicht und viel Gelächter. Sie feiern so sehr, dass dem Wolf davon schlecht wird und der Jäger spitzkriegt, dass etwas nicht stimmt. Er will den Wolf umlegen. Doch die beiden gewitzten Tiere verjagen ihren vermeintlichen Retter, kehren in den Bauch zurück und so die traditionellen Rollenbilder des Märchens um. Die Illustrationen unterstreichen diese turbulente Mischung aus Fabel, Märchen und Parabel über die Freiheit mit bewegtem Strich und Humor, während sich der Text in seiner Schlichtheit und dem Wechsel des Mitgefühls bestechend sympathisch zeigt.
*STUBE*

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