Nur eine Ohrfeige

Tsiolkas, Christos, 2012
Gemeindebücherei Wolfau
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-608-93902-6
Verfasser Tsiolkas, Christos Wikipedia
Beteiligte Personen Schweder-Schreiner, Nicolai von [Übers.] Wikipedia
Schlagworte Familie, Erziehung
Verlag Klett-Cotta
Ort Stuttgart
Jahr 2012
Umfang 510 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christos Tsiolkas. Aus dem Engl. von Nicolai von Schweder-Schreiner
Annotation Was wissen wir von der Gesellschaft Australiens? Dieser Roman gibt Auskunft. Ein Ereignis aus der Familiengeschichte, nämlich die Ohrfeige, die Harry dem kleinen Hugo bei der Grillparty seines Cousins Hector verpasst und deren unabsehbare Folgen, werden aus der Perspektive von acht Personen geschildert, vier Männer und vier Frauen. Die Ohrfeige ist Auslöser für die nachfolgenden Ereignisse. Als ersten lernen wir Hector kennen. Er ist Sohn griechischer Einwanderer, verheiratet mit der Inderin Aisha, sie haben zwei Kinder. Die Ereignisse bei der Grillparty werden aus seiner Perspektive geschildert. Gäste treffen ein, es ist eine bunte Gesellschaft: Griechen, Australier, Inder, Juden, Moslems, Katholiken. Latente Feindschaften und Vorurteile sind nicht zu übersehen. Als Harry dem verzogenen Hugo die Ohrfeige verpasst, ist die Hälfte der Partygesellschaft der Meinung, der Junge habe die Ohrfeige verdient, die anderen wollen sogar die Polizei holen. Am Ende der Party erstatten die Eltern von Hugo Anzeige wegen Kindesmisshandlung. Harry betreibt eine Autowerkstatt, er kommt aus der Unterschicht und ist ein typischer Aufsteiger, er ist selbst als Kind geschlagen worden und wird sich wegen der Ohrfeige einen Anwalt nehmen müssen. Die Ohrfeige zwingt alle dazu, Stellung zu beziehen, zu sagen, auf welcher Seite man steht. Der Riss geht mitten durch Familien und Ehepaare. Ressentiments und alte Feindschaften brechen auf. Es geht um Sex, Alkohol, Drogen, Lügen, keine Beziehung ist intakt. Die australische Mittelschicht ist ein Pulverfass. Der Autor liefert ein schonungsloses Bild der multikulturellen Gesellschaft Australiens, die von Materialismus und Konsumismus geprägt ist. Er erzählt hart an der Realität und sehr dialogisch. Ein gut geschriebener, unterhaltsamer Familien- und Gesellschaftsroman. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Markus Fritz