Morkels Alphabet

Hole, Stian, 2016
Gemeindebücherei Heiligenbrunn
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-25100-7
Verfasser Hole, Stian Wikipedia
Beteiligte Personen Kronenberger, Ina Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen und Romane
Schlagworte Freundscfhaft, Baumhaus, Wörter sammeln
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2016
Umfang [48] S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Stian Hole. Aus dem Norweg. von Ina Kronenberger
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Isabelle Erler;
Der Norweger Stian Hole ist Autor und Illustrator, sein neuestes, wunderschönes Buch heißt Morkels Alphabet. Auf dem Umschlag blickt ein Junge, gehüllt in Mütze, Norwegerpulli und Schal, der nur die braunen Augen freilässt, am Betrachter vorbei in den Raum dahinter. Der Blick ist tief, fern und gebannt, verrät nichts über den Gefühlszustand. Tut der Betrachter das Gleiche und schaut diesem jungen Menschen über die Schulter, sieht er nur einen weißen, offenen Grund. Und schlägt das Buch auf.
Stian Holes Illustrationen spielen mit den Ebenen der Realität und der Fiktion, in Morkels Alphabet, aber auch in früheren Werken wie Annas Himmel und Garmans Sommer, für das Hole 2010 in der Kategorie Bilderbuch den Deutschen Jugendliteratur erhielt. Der Künstler verarbeitet Fotos von Gegenständen, Mützen, Gesichtern, Blättern, Strukturen, mit ausschließlich gezeichneten oder gemalten Illustrationen. Zum Teil verfremdet er dabei beide Zutaten so sehr, dass man kaum mehr sicher ist, was die Mütze, das Gesicht, das Blatt nun ist, reale oder künstliche Welt. Dieser Irritation folgt das Begreifen, dass es eben nicht um die Zuordnung geht, sondern um das Spiel mit den Grenzen und dem Raum, den Hole seiner Geschichte zwischen diesen Welten schafft.
Mit wenig Text und gänzlich ohne Erklärungen und Erläuterungen erzählt der Norweger, wie Anna auf einem Winteracker Zettel findet mit kurzen, ungewöhnlichen und sich zunächst kaum auf einander beziehenden Botschaften. Hallo, steht auf einem, Die Laubsegler sind schon weg auf dem nächsten, dann Wer bist du?. Anna versucht herauszufinden, von wem die Zettel kommen. Morkel heißt der Junge, dem sie nun ebenfalls Botschaften hinterlässt. Über seine Spuren im Schnee findet Anna ihn schließlich in seinem Baumhaus. Sie freunden sich an und Anna erfährt, dass Morkel Tiere beobachtet und Wörter sammelt, nun immer öfter auch mit ihr. Ob er immer dort lebt, warum er dort lebt, erfährt man nicht und auch nicht, wie die Freundschaft, die Liebe sich anfühlt, als Morkel da, dann plötzlich weg ist und im Sommer darauf wieder zurückkommt. Diese Antworten und die Geschichte, die sich formt aus der Spur, die Hole gelegt hat, entstehen in der Vorstellung des Lesers und in dem weiten Raum dieser besonderen Bilder.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Elisabeth Zehetmayer;
Eine geheimnisvolle Geschichte über Vögel, Wörter und die erste große Liebe zweier Kinder in einer entzauberten Zeit - sensibel und zart. (ab 6) (JD)
Der Grafiker und Designer Stian Hole zählt zu den innovativsten Bilderbuchkünstlern Skandinaviens. Zwei Jahre lang arbeitete er an "Morkels Alphabet", in dem wir der Protagonistin aus "Annas Himmel" wiederbegegnen. Angst und Trauer sind diesem Mädchen, das früh seine Mutter verlor, nicht fremd. Diesmal findet Anna geheimnisvolle Botschaften am Feld und folgt einer Spur in den Wald. Dort trifft sie auf den stillen Morkel, der viel über Vögel weiß, aber nicht mehr zur Schule gehen will. Beide mögen Wortspiele und verstehen sich doch ohne Worte. "Alle haben ihr eigenes Alphabet. Es kann lange dauern, bis man die Buchstaben versteht", philosophiert Anna einmal.
Wie schon in "Garmans Geheimnis" entsteht an einem geheimen Ort mitten in der Natur zwischen zwei heranwachsenden Kindern ein zartes Gefühl von Nähe und Verliebtheit. Die beiden erkennen das Besondere des Anderen. "Ich habe dich gesehen", schreibt Anna zu Beginn der Geschichte auf einen Zettel an Morkel. Doch eines Tages ist Morkel verschwunden, nur Annas Sehnsucht bleibt. Ob er im Frühling mit den Zugvögeln, die er so liebt, zurückkehren wird?
Dieses für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechende Bilderbuch regt mit seinen zwischen Realität und Traum angesiedelten Collagen aus Gewebe, digitalen Fotos, Scans, Notizen und Skizzen die Fantasie an. Rätselhafte Andeutungen und Auslassungen erzeugen Spannung, lassen mehrere Interpretationen zu und laden zum Philosophieren ein. Große Themen wie Angst, Abschied, Liebe, Einsamkeit, Sehnsucht und Schuld werden aus der Kinderperspektive zur Sprache gebracht und kommen in Stian Holes unverwechselbaren Bildkompositionen zum Ausdruck.
Viel schwingt zwischen den Zeilen mit, die von Stian Hole sorgfältig gestalteten Bilddetails schärfen unsere Wahrnehmung. Wort und Bild bedingen einander, treten in Interaktion, aber erzählen nur selten das Selbe. So manches bravourös verfremdete, kunstgeschichtliche Zitat gibt es hier zu entdecken.
Der mehrfach ausgezeichnete Autor (Ragazzi Award, Deutscher Jugendliteraturpreis etc.) nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise, von der noch keiner weiß, wo sie endet. Als LeserIn kann man sich der magischen Wirkkraft der Illustrationen und der geheimnisvollen Geschichte kaum entziehen, gerne folgt man Stian Holes Blick auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Collagen, Gezeichnetes, Gemaltes, Gedrucktes, Fotografien - das sind die Mittel, derer sich Stian Hole bedient, um eine in die Tiefe gehende magische Bildwelt zu schaffen. Papierblätter und Vögel fliegen über die Landschaft, geheimnisvolle Details ziehen uns in ihren Bann, faszinierende Licht- und Schattenspiele wechseln einander ab. Mittendrin Anna - auf dem Schulweg. Sie findet eine geheime Nachricht, ahnt, von wem diese stammen könnte und schreibt zurück. Sachte und vorsichtig wie die Botschaften und Spuren, die den Weg zu einer Baumhütte weisen, entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Anna und Morkel, dem Briefeschreiber, Naturbeobachter und Wörtersammler. Beide sind einsam, auf der Suche nach Geborgenheit, Sicherheit und Ruhe. Anna erfährt von den Eigenheiten der Bachstelzen, des Grünspechts und der Stare. Gegenseitig flüstern sich die beiden Wörter mit immer wieder neuen Anfangsbuchstaben zu: Alle haben ihr eigenes Alphabet, denkt Anna. So kreisen die beiden Kinder um Buchstaben, Wörter, Naturgegebenheiten, nähern sich einander an, ohne viel zu sagen und ohne die jeweiligen Geheimnisse preis zu geben. Dann plötzlich ist Morkel verschwunden und Anna fühlt sich einsamer als je zuvor. Sie legt Zettel auf dem Acker aus und wartet auf Morkels Antwort. Wie ein magischer Bogen endet die Geschichte mit der Rückkehr der Bachstelzen, von denen Morkel zu Beginn des Buches erzählt hat. Nun sind sie wieder da, bauen ihr Nest und auch Anna und Morkel haben sich wiedergefunden. Die magisch-fantastischen Bildkompositionen mit vielen realistischen Details ergeben gemeinsam mit dem feinfühlenden Text ein Gesamtkunstwerk, das Kinder im Grundschulalter wie auch Erwachsene fesselt.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Als Fortsetzung von Annas Himmel kann man Stian Holes neues Bilderbuch vielleicht
nicht unbedingt bezeichnen, dennoch treffen wir darin wieder auf Anna, die vor zwei Jahren ihre Mutter verloren hatte. Verlust und Trauer nehmen auch in Morkels Alphabet viel Raum ein, zugleich ist die Geschichte von ungewöhnlicher Leichtigkeit geprägt. Anna findet Briefbotschaften am Acker vor ihrem Haus, die sie hoch in die Luft, in Morkels Baumhaus führen. Gemeinsam beobachten sie dort die Vögel im Himmel und sammeln Wörter. Doch plötzlich ist Morkel aus der eingefrorenen Winterlandschaft
verschwunden und Anna alleine. Auch nachdem er im Frühling wieder auftaucht, bleiben die Lesenden mit Fragen zurück. Gibt es Morkel wirklich? Ist er ein Fantasiefr 7de eund, ein Vogel? Stian Hole arbeitet gezielt mit Leerstellen und verbleibt stets in Andeutungen. Seine surrealen Bildkompositionen aus Fotomontagen und fotorealistischen Zeichnungen verstärken den Eindruck des Unwirklichen.
*STUBE*

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